Kirchenchor

75 Jahre Kirchenchor

„Mit dem Dorfmarker Kirchenchor kann man mehr machen als mit anderen Kirchenchören“, sagt die „neue“ Dirigentin Natalie Stier. Seit 2011 hat sie die musikalische Leitung inne, nachdem Sandra Hartmann zehn Jahre lang den Chor auf Höchstleistungen getrimmt hatte. Mit „mehr machen“ meint Natalie Stier die Bereitschaft der Chormitglieder, neue Töne anzuschlagen und nicht nur solche Lieder zu singen, die sich im traditionellen Repertoire eines Kirchenchors befinden. So ist der sakrale Grundfundus mit den Jahren um einiges erweitert worden. Das musikalische Spektrum reicht jetzt gar bis in die Populärmusik hinein. Das macht natürlich den Job für eine Dirigentin interessanter und die Aufgabe der Sängerinnen und Sänger reizvoller.

Im Jahr 2014 kann der Chor sein 75-Jahre-Jubiläum feiern. Seine Gründung geht demnach aufs Jahr 1939 zurück. Zu verdanken ist dies Barbara Rotermund, der Ehefrau des damaligen Pastors Hans-Martin Rotermund. Nach dem Krieg konnte sich der Chor zu einem kompletten gemischten Chor entwickeln. Eine grosse Zahl Sängerinnen und Sänger halten dem Chor seit Jahrzehnten die Treue.

Zu den wesentlichen Aufgaben des Chores gehört die Begleitung der Gottesdienste, vor allem bei den grossen christlichen Festen. Aber auch bei anderen wichtigen kirchlichen Ereignissen ist Pastor Uwe Gaudszuhn froh um gesangliche Unterstützung. Dazu gehört auch manchmal eine Beerdigung. Seit 1949 ist es Tradition, dass der Kirchenchor bei der Adventsmusik eine tragende Rolle spielt, dies in Harmonie mit dem Posaunenchor und dem Männergesangsverein Liedertafel. Der Chor wird im Dorf und auch ausserhalb des Kirchspiels Dorfmark sehr geschätzt, auch von Menschen, die nicht zu den regelmässigen Kirchgängern gehören.

Geprobt wird einmal in der Woche, gegenwärtig am Montag, 20 Uhr. Natürlich wird dabei das Hauptgewicht auf das Einüben neuer Lieder sowie das Festigen bereits erlernter Literatur gelegt, aber der Probeabend dient auch dem Gedankenaustausch der Chormitglieder. Dass hierbei das Gesangliche die Überhand behält, gehört manchmal zu den delikateren Aufgaben der Dirigentin.

Wer Lust hat, in diesem Chor mitzusingen, ist herzlich willkommen. Wir suchen keinen Pavarotti und auch keine Netrebko, dafür (auch junge) Frauen und Männer, die eine vielleicht bis heute unentdeckte Lust haben, mit anderen Menschen zusammen zu singen. Wer Noten nicht lesen kann, darf sich damit trösten, dass die Welt voller Musikgenies ist, die keine Noten lesen können.